Liebe Steffi!!

Schon wieder legt sicht der Trauerflor über unseren Pfarrturm.

Lebe Wohl liebe Steffi!
Du warst ein Teil von St. Pauls.
Deinem Dorf, das dich in Höhen und Tiefen liebevoll behütet hat.
Deinem Dorf, das schon deinen Eltern Heimat war und indem du
mit deinen Geschwistern groß geworden bist. Wo ihr die Kriegs- und Nachkriegsjahre erlebt habt, und das Zusammenhalten die einzige Alternative war.
Nicht zimperlich, anspruchsvoll oder fordernd, sondern anpacken,
und weiter Kommen war das Motto.
Einsamkeit kanntest du nicht, hattest du doch alle deine Leute entweder im Dorf oder sonst in Reichweite.
Dein gemütliches Haus in der Justinastrasse war dein Prunkstück, dein Nest und wenn du Nachts vom Balkon aus über den Talkessel blcken konntest, wurde es dir warm ums Herz und tiefe Dankbarkeit gabst du zurück.

Ich bin dir oft begegnet, letzthin im Feldweg, als du die Marlene,
deine Cousine besuchtest.
Immer guter Laune und gepflegt, etwas reserviert aber doch kontaktfreudig und voller Hoffnung. Wir hatten uns auch immer etwas zu sagen.

Ich kannte dich nur als Erwachsene, wir hatten großen Respekt vor dir. Für uns warst du ein Puzzleteil unseres Lebens so wie du es auch für unsere Gesellschaft warst.

Der Herrgott wird dir nun deine 90 Lenze reichlich vergelten und dich
über die Trennung von deiner Tochter und den Geschwistern hinweg trösten.

Pfiati Steffi, bis zum Wiedersehn!
Du wirst uns fehlen.

In Mittrauer
Astrid Weinreich
St. Pauls, am 15. 10. 2022