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Werner Mark



Østerlågen 9
DK-2700 Brønshøj
[email protected]
29.10.2014
Liebe Anna, Milena, Edith und Franz, liebe Nichten, Neffen und Großnichten und Großneffen von Werner!
Meine Frau und ich schließen uns dem Beileidschreiben von Dieter Sondermann aus ganzem Herzen an. In den 1960er und 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts hatten Werner und ich einen engen freundschaftlichen und mathematischen Kontakt, wo ich bei meinen Besuchen in Bozen auch, wenn ich mich recht entsinne, Anna und ihre Familie kennenlernte und ihre Gastfreiheit genoss. Dann hatten wir in vielleicht 30 Jahren nur noch brieflich und telefonisch Kontakt, bis meine Frau und ich ab 2009 es uns zu einer lieben Gewohnheit machten, jedes Jahr einen Besuch in Bozen einzuplanen, mit Werner Essen zu gehen, mal in teure Restaurants, mal in seine kommunale Mittagstafel, und uns an seinem unwiderstehlichen, freundlichen und verstehenden Schmunzeln wieder für ein ganzes Jahr zu stärken.
So sollte es auch dieses Jahr sein. Wir wollten uns mit ihm in genau 14 Tagen, am Mittwoch 12.11. erneut in Bozen treffen. Nun erfahren wir eben von Dieter, dass wir zu spät kommen.
Wir sind wie vor den Kopf geschlagen und werden, solange wir leben, sein treues Wesen und seine Stärke, die ihm ungebrochene Anteilnahme für große und kleine Dinge anderer beließ und seine Schmerzen in Lächeln verwandeln konnte, nicht vergessen – und wir werden ihn vermissen.
Bernhelm
Mathematik war dein Leben. Und die Mathematik hat uns zusammengeführt und ein Leben lang begleitet. Du warst der erste Student, dem ich am 2. Mai 1960 - meinem ersten Studientag - im Mathematischen Institut in Bonn begegnet bin. Aus dieser Begegnung ist eine lebenslange Freundschaft entstanden. Du warst ein begnadeter Mathematiker. Du kanntest den Stoff auch ohne die Vorlesungen zu besuchen. Wenn wir gemeinsam Übungen gemacht haben, war dein Anteil schnell erledigt. Die Korrektoren hatten soviel Respekt vor dir, dass sie nicht wagten, dir einen Fehler anzukreiden, obwohl sie deine Handschrift kaum lesen konnten. Von den gemeinsam erzielten Punkten habe ich dann profitiert.
Wir sind bis kurz vor deinem Tod immer in Kontakt geblieben. Regelmäßig haben wir telefoniert, du hast Anteil genommen an meiner Arbeit, meiner Familie und der "Zeitschrift". Obwohl es dir gesundheitlich meist nicht gut ging und du Schmerzen hattest, hast du nie geklagt. Nun habe ich deinen Anruf vermisst, habe mir Sorgen gemacht und erfahre nun auf diesem Weg von deinem Tod.
Ich wünsche dir Ruhe und Frieden für deine Seele. Ich werde dich nicht vergessen. Ob du dich auch jetzt noch dich mit Mathematik beschäftigen kannst, weiß ich nicht. Warum
nicht? Wenn ich die Schöpfung betrachte und wie sie durch die Lagrange Gleichungen so wunderbar beschrieben werden kann, denke ich, dass Gott vielleicht selber Mathematiker ist. Leb wohl, meine lieber Freund Werner !
Dein Freund und Kommilitone - Dieter Sondermann