Liebe Martha, ich darf Sie bitte doch so nennen? Da sieht mich auf Trauerportal dieses bekannte Gesicht an. Ich muss erstmal etwas inne halten. Dann ansteigend das Gefühl von Verlust, Nicht mehr erreichbar Sein, fort, Abschied, entgültig! Ja, ich kannte Ihren Mann. Er war in meinen Anfangsschuljahren mein Vorgestzter. Als Inspektor saß er in der Prüfungskommission bei der Lehrbefähigungsprüfung und schließlich gab es einen überraschenden Klassenbesuch. Er begutachtete meinen Unterricht, duchblätterte mein Vorbereitungsheft und ...hatte lobende und ermunternde Worte, sie waren ehrlich,kamen aus dem Herzen. Die zweijährige Probezeit war bestanden. Ihr Mann war ein besonderer Mensch, abgesehen von seinen hohen Führungs und Organisationsqualitäten und seinem respekteinflößendem Auftreten konnte er im privaten Bereich ganz einfach, natürlich und spitzbübich sein. Sein unverkennbares Grinsen machte ihn so sympatisch. Warum ich das alles schreibe? Es sind Erinnerrungen. Erinnerungen halten Menschen lebendig. Und aus solchen mögen sich gute, dankbare Gedanken formen und ihn in seiner neuen Existenz erreichen und sicher auch erfreuen. Sie, liebe Frau Martha, mögen sich in Ihrem so tiefen Schmerz vielleicht ein wenig gehalten fühlen , dieser harten Realität gegenüber. Es wäre mein Wunsch.
Ich weiß, dass Ihr Mann auch ein sehr gläubiger Mensch war. Auch da durfte ich einige Seminare unter seiner Leitung besuchen. Die Ruhe und der Friede ,die von ihm ausgingen, waren unbeschreiblich. Jesus war für Adolf alles. Und wie seelig wird er jetzt sein, da er ihn nun schauen darf von Angesicht zu Angesicht. In der Zuversicht, dass auch Sie getröstet und wieder aufgerichtet werden darf ich Sie in meine Arme nehmen und Ihnen so mein tiefes Mitgefühl zeigen.
Es war Michaelstag,als mein Vater vor nun 45 Jahren starb und Adolf hat ebenso diesen Tag ausgewählt. Michael dieser mächtige Kämpfer für das Gute habt sie sicher gefahrlos ins ewige Licht begleitet. In Liebe Maria Complojer